Die Verbindung zwischen Pädagogik, Psychologie, Soziologie und Neurowissenschaften

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28.04. 2008

Neuro6

www.neuropaedagogik.de

Guter (Schul-)Unterricht

Aktuelles + Diskussion:

Ein zentrales Thema in der Pädagogik ist die Unterrichtung von Kindern. Die Neurowissenschaften versuchen derzeit sehr viel Einfluss auf Inhalte und Formen des Unterrichtens zu nehmen, Dabei bleibt außer Acht, dass bereits viele unberücksichtigt gebliebenen Ergebnisse aus der Lehr– und Lernforschung vorliegen.

Um diese Ergebnisse haben sich in der Vergangenheit vor allem pädagogische Psychologen gekümmert. Die Rezeption in den Erziehungs– und Neurowissenschaften erfolgte entweder gar nicht oder nur unzureichend.

Echte Interdisziplinarität darf bzw. muss die Gedächtnispsychologie, die Lehr– und Lernforschung und Ergebnisse der Neurowissenschaften berücksichtigen und in einen sinnvollen Zusammenhang setzen.

Anstatt dessen, sorgt der augenblickliche „Neuroboom“ dafür, dass die Ergebnisse aus der Messung von „elektrischen Strömen“ und „intensivierten Blutflüssen“ im Gehirn oft unreflektiert in wagemutige pädagogische Konzepte umgesetzt werden.

Gute „Neuropädagogik“ und „Neurodidaktik“ muss sich also immer die Frage gefallen lassen, ob sie sich einer neuen pädagogischen Ideologie verschreibt und zu einer vorübergehenden „Wissenschaftsmode“ degeneriert oder ob sie die vorhandenen Informationen ständig kritisch reflektiert und hinterfragt.

Drei Beispiele unreflektierter, nicht bewiesener Lernmythen:

  1. dass die linke und rechte Hemisphäre sich völlig verschiedenen Aufgaben widmeten (Hemisphärendominanz)
  2. dass z. B. nur 10% durch Lesen, hingegen 90% durch Selbsttätigkeit gelernt würde (viel behauptet, aber falsch)
  3. dass wir angeblich nur 10% unserer Gehirnkapazität nutzen würden (viel behauptet, das Gegenteil bewiesen)

Diese Liste lässt sich beliebig lange fortsetzen. Solche Fehlannahmen sind das Ergebnis einer unreflektierten Ãœbernahme von Einzelmeinungen. Die populäre Literatur und die „wissenschaftliche“ Sekundär– und Tertiärliteratur ist voll davon.

Leider haben solche Fehlannahmen und Mythen auch Eingang in die Lehrerausbildung gefunden. Besonders tragisch ist, dass diese Mythen als Begründungsbasis für vermeintlich moderne und gute Unterrichtsformen (z.B. offener Unterricht, suggestopädische, kinesiologische Methoden etc.) herangezogen werden. Manche Lehramtsprüfung erfolgt auf einer solchen falschen „Wissensbasis“.

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

http://beat.doebe.li/bibliothek/a00594.html  -                       Stammseite: http://beat.doebe.li/bibliothek/

Zum Thema „Guter Unterricht“ — Vorträge und Informationen von Prof. Dr. Rainer Dollase (Universität Bielefeld-Entwicklungspsychologie)

http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE13/HOMEPAGE/DOLLASE/index.html—Stammseite:http://www.uni-bielefeld.de

 

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  Monika Armand --  Diplom Pädagogin -- Dürkopstr. 20 -- 33790 Halle (Westf.) --  Email: MonikaAr(at)web.de